Beratung für Ernährungsmedizin und Epigenetik
Darm-Hirn-Verbindung/ Gut-brain-axis
Die Darmbakterien stammen von urzeitlichen Mikroorganismen ab und mittlerweile gilt dies als gesichert auch für die Zellkraftwerke, die Mitochondrien. Sie sind der Garant für die Energieversorgung der Zellen und sie scheinen zudem mit den „Geschwistern“ im Darm zu kommunizieren. Dass die Darmbakterien außerdem mit den Mikroglia als dem Immunsystem des Gehirns in Verbindung stehen, ist ebenfalls aktueller Stand der Wissenschaft. Die Gesundheit des Mikrobioms hat daher maßgeblichen Einfluss auf die Gehirngesundheit.
Wir sollten bei der Ernährung also vor allem darauf achten, was den Darmbakterien schmeckt.
Ernährung ist dann gesund, wenn sie die urzeitlichen Mikroben ernährt und gesund erhält.
Gehirngesundheit beginnt im Darm
Die Neurowissenschaftlerin Manuela Macedonia geht nach ihrem Bestseller Beweg dich! Und dein Gehirn sagt danke jetzt sehr konkret auf die Nährstoffe ein, die ein menschliches Gehirn für Gesundheit und Leistungsfähigkeit benötigt. Sie beschreibt die Voraussetzungen für die Entwicklung des embryonalen Gehirns und welchen Einfluss bestimmte Stoffe darauf haben.
Auch die Prädisposition für Stoffwechselstörungen entwickelt sich bereits im Mutterleib, u.a. durch Vorlieben der Mutter, durch eine hochkalorische, „westliche“ Ernährung der Eltern (auch des Vaters!) ebenso wie durch mangelnde Bewegung der Eltern.
Leicht verständlich erläutert Macedonia auch die Entwicklung des Immunsystems und die Bedeutung der Bakterien, insbesondere der Milchsäurebakterien, die schädliche Keime in Schach halten. Man erkennt, welche Bedeutung sie auch bei Erwachsenen in der Abwehr von Viren und Keimen haben könnten, wären sie nicht durch Antibiotika und ungesunde Ernährung bei den meisten Erwachsenen längst eliminiert und ersetzt durch eine ungesunde Darmflora. Faszinierend: das Fehlen bestimmter Milchsäurebakterien steht in Zusammenhang mit dem nachlassenden Hörvermögen älterer Menschen!
Der Darm als Schaltstelle für Gehirn und Immunsystem
80% der Informationen gehen vom Darm zum Hirn, nur 20% nehmen den umgekehrten Weg. Damit liegen im Gehirn permanent Informationen über das Befinden des Darms und vorhandene Beschwerden vor. Der Inhalt des Darms durch das, was der Mensch auch im übertragenen Sinne zu sich nimmt, und die sich daraus ergebende mikrobakterielle Zusammensetzung wandern als Information über den Vagusnerv ins Gehirn.
Empfindlich reagiert der Darm auf Stress jeder Art mit körperlichen Symptomen. Die Frage, ob Stress nur die Ursache oder vielleicht eher die Folge eines ungünstig zusammengesetzten Mikrobioms ist, lässt sich heute noch nicht endgültig beantworten. Viel spricht aber dafür, dass Stress als Folge von Darmproblemen auftritt.
Der Zustand des Darms nimmt auf jeden Fall entscheidenden Einfluss auf die physische und psychische Gesundheit. Auch das Denken wird davon geprägt, wobei der Einfluss weit über das rein Kognitive hinausgeht.
90% des Botenstoffes Serotonin entstehen im Darm, das zwar nicht direkt ins Gehirn gehen kann, wohl aber seine Vorstufe, das Tryptophan. Auch die Vorstufe von Dopamin als entscheidendem Hormon für Motivation entsteht mit seiner Vorstufe Tyrosin im Darm. Glück und Zufriedenheit hängen daher in nicht geringem Maße vom Zustand des Darms ab.

