Schlafen macht glücklich

Gaby Marx

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Mitochondrien: Quelle der Lebensenergie – Teil 1-

Vektorgrafik von Mitochondrien_shutterstock_1420844306

Mitochondrien, die Energiekraftwerke

Mitochondrien sind kleine Zellbestandteile, sog. Organellen, die teilweise zu mehreren Tausenden in einer einzelnen Zelle vorkommen. Je mehr Energie ein Organ benötigt, umso höher ist der Anteil der Mitochondrien in der gesunden Zelle. Mitochondrien bestehen aus einer äußeren und einer inneren, stark gefalteten Membran, deren DNA frei und ungeschützt im Mitochondrien-Innenraum liegt. Sie ist nur begrenzt reparabel, ab einer Schädigung von ca. 40% spüren Betroffene Belastungsgrenzen, bei ca. 60%  sind die Auswirkungen so massiv, dass es zu einer CFS (Chronique Fatigue) kommt. Die produzierte Energie reicht maximal zum „Funktionieren“.

In den Mitochondrien findet die Energieproduktion über die sog. Atmungskette statt, einem aeroben Prozess, der unter Verwendung von Sauerstoff große Mengen von ATP (Adenosin-Triphosphat) als Energiewährung des Körpers produziert. Daneben gibt es einen alternativen anaeroben Stoffwechsel der Glykolyse (Gärung), der ohne die Mitochondrien abläuft und immer dann benutzt wird, wenn sich die Zelle teilt, eine starke Radikalenbelastung vorliegt oder Sauerstoffmangel besteht. Entsteht auf Zellebene pathologischer Stress durch äußere und/ oder innere Faktoren wie chronische Entzündungenkohlenhydratlastige Ernährung, Toxine u.v.m., dann entstehen mehr freie Radikale, als über antioxidative Prozesse wieder eliminiert werden können. Diese belasten die Mitochondrien und behindern sie bei ihrer Arbeit. Diese sog. oxidativen Schäden nehmen immer weiter zu und führen schließlich zu einer generellen Veränderung in der Energieproduktion.

Statt der aeroben mitochondrialen Atmung mit einer Produktion von 36 ATP wird auf die anaerobe Energieproduktion umgestellt mit einer Produktion von 2 ATP-Molekülen bzw. als Nullsummenspiel, da dafür ATP aufgewendet werden muss, weil die entstehende Milchsäure (Laktat) wieder entgiftet werden muss. Es wird letztlich bei dieser Form der Energieproduktion also mehr Energie verbraucht als produziert! Die anaerobe Energieproduktion ist eine Art Notfallversorgung für Phasen, in denen viele Mitochondrien beschädigt sind, zu viele freie Radikale entsorgt werden müssen, die Sauerstoffversorgung für die Atmungskette nicht ausreicht oder/ und sich die Zelle teilt. Diese Notfallversorgung darf daher nicht der Regelfall sein wie es bei zunehmender Dysfunktionalität der Mitochondrien leider der Fall ist.

Wenn die Energie fehlt, nicht nur den Alltag kraftvoll zu bewältigen, sondern danach noch sportlichen Aktivitäten nachzugehen, dann sind in vielen Fällen die Mitochondrien beteiligt. Die Mitochondrien sind unsere Energieproduzenten mit einem täglichen Ausstoß von rund 140 Pfund ATP (Adenosin-Triphosphat), der Energiewährung unseres Körpers. Dieser hoch effiziente aerobe Prozess, also unter Verwendung von Sauerstoff, ist sehr anfällig für Schäden von Entzündungsprozessen durch Umweltfaktoren. Entzündungen sind zunächst eine gesunde Reaktion des Körpers, um die Homöostase wieder herzustellen. Wenn sich allerdings ein chronischer Entzündungsprozess entwickelt, eine sog. Silent Inflammation, dann sind chronische Erkrankungen vorprogrammiert. Mitochondrien-Mediziner gehen davon aus, dass nahezu alle „westlichen“ Zivilisationskrankheiten hier ihren Ursprung haben.

Nf-kB als der wichtigste Faktor für Inflammation in den Zellen wird aktiviert, was wiederum Folgen für den gesamten Energieprozess bis hin zur DNA hat. Mitochondrien haben ihre eigene DNA, die stets mütterlicherseits vererbt wird, relativ frei liegt, nur geringe Reparaturmechanismen zur Verfügung hat und sehr anfällig für Mutationen ist.

Mitochondrien – mehr als Energiekraftwerke

Neben der Energieproduktion sind die Mitochondrien für die Zellteilung und die Regulierung des Immunsystems zuständig. Sie steuern die Aktivität von rund 200 Genen und aktivieren die Apoptose (Zelltod). Gibt es eine Funktionsstörung in den Mitochondrien, führt dies zu einem schnelleren Alterungsprozess und zum Entstehen chronischer Erkrankungen.

Mitochondrien steuern über die Apoptose die Eliminierung kranker und entarteter Zellen. Ist dieser Prozess zu überaktiv, kommt es zu Gewebeschäden und -degeneration. Sind die Mitochondrien dieser Zellen nicht mehr funktionsfähig, ist es mehr als nur ein Problem fehlender Energieversorgung. Wenn diese Zellen nicht mehr dem Prozess der Apoptose unterliegen, steigt das Risiko von Krebserkrankungen. Einer Krebserkrankung liegt daher immer auch eine Funktionsstörung der Mitochondrien zugrunde.

Eine besonders effiziente Abwehr von Viren bietet das Interferonsystem, dessen Aktivierung und Schlagkräftigkeit von funktionierenden Mitochondrien abhängig ist. Sind die Mitochondrien dysfunktional, wird auch das Interferonsystem wenig effizient sein.

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