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Gaby Marx

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Aminosäuren: Bausteine des Lebens

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Wofür werden die Aminosäuren benötigt?

Eiweiße/ Proteine bestehen aus aneinandergereihten Aminosäuren, die zum Aufbau von verschiedensten körpereigenen Eiweißstrukturen benötigt werden:

  • Proteine, die zum Bau und Erhalt von Haaren, Haut und Knorpeln eingesetzt werden,
  • Proteine zur Aktivierung der Muskeln, sehr bekannt sind hier die Myokine,
  • Proteine, die Stoffe transportieren wie z.B. das Hämoglobin für den Sauerstofftransport,
  • Proteine, die Speicherfunktion haben wie das Ferritin als Eisenspeicher,
  • Proteine, die als Enzyme oder Rezeptoren wirken und unersetzlich für alle Stoffwechselprozesse sind.

Letztlich werden Aminosäuren für alle Prozesse benötigt, sei es der Auf- oder Abbau von Neurotransmittern oder die Biotransformation (Fachbegriff für Entgiftung). Jedes Hormon, jede Muskel- und Leberzelle, von Haut und Haaren bestehen zu wesentlichen Teilen aus Aminosäuren.

Zellmembranen, die dafür zuständig sind, was in die Zelle hinein und wieder hinaus geht, bestehen aus bis zu 75% aus Proteinen, zu 25% aus Phospholipiden.

Was sind essenzielle Aminosäuren?

Essenziell sind offiziell 8 Aminosäuren, also solche, die der Körper nicht selbst herstellen kann, sondern von außen zuführen muss: Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan, Valin. Aus diesen sollten alle weiteren, semi- und nicht-essenziellen Aminos hergestellt werden können. Aber schon bei den essenziellen Aminos und selbst bei Mischköstlern wird über Laborwerte (Aminogramm) fast immer ein Defizit festgestellt. Je chronischer eine Erkrankung ist, umso höher ist der Bedarf an Aminosäuren für den Regenerationsprozess.

Aber auch Aminosäuren, die der Körper theoretisch selbst herstellen können sollte, sind häufig im Mangel: Hier fällt Arginin auf, wichtig für die Virenabwehr, aber auch für das Eng- bzw. Weitstellen der Gefäße. Oft ist dieser Mangel durch eine Genvariante NOS 3 in der Stickstoffmonoxid-Synthase bedingt und führt zu heftigeren Infektionen bzw. ineffizienten Immunreaktionen und zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Woher beziehen wir unsere Aminosäuren?

Aminosäuren kommen in allen Lebewesen vor, in Pflanzen und Pilzen ebenso wie in Tieren. Bei der Frage, ob Aminosäuren aus tierischen oder pflanzlichen Proteinen kommen sollten, gehen die Meinungen auseinander. Entscheidend ist, dass die zugeführten Proteine den Bedarf des Körpers an Aminosäuren decken. Dieser liegt zwischen 0,8g/ kg Körpergewicht bis 1,4g/ kg Körpergewicht. Dabei benötigen generell jüngere Menschen weniger, Ältere hingegen mehr für verstärkte Regenerationsprozesse.

Bei pflanzlichen Proteinen ist sowohl die Bandbreite der enthaltenen Aminosäuren geringer als auch die Menge, es sind also sowohl Qualität als auch Quantität schlechter. Es muss daher deutlich mehr davon zugeführt werden als man dies bei Mischkost üblicherweise tut. Insbesondere bei veganer Ernährung entsteht daher sehr häufig ein Mangel gerade an den essenziellen Aminosäuren, die wir nicht selbst herstellen können, der sich aber gut mit hochwertigen Aminosäuren in Kapsel- oder Pulverform decken lässt.

Zu warnen ist vor einem hohen Verzehr an tierischen Proteinen, weil dadurch eine hohe Stickstofflast entsteht. Die beste Stickstoffbilanz (siehe nachfolgender Absatz haben neben hochwertigen Aminosäuren-Präparaten Eier mit einem Verhältnis von 52 zu 48. Der Abbau der Stickstofflast erfolgt über das toxische Ammoniak. Daher ist tendenziell eine pflanzenbasierte Kost gesünder, unter der Bedingung, dass sie alle Aminosäuren in der benötigten Qualität und Quantität zur Verfügung stellt.

Im Gehirn wird die Stickstofflast über Glutamat abgebaut, den wichtigsten exzitatorischen Neurotransmitter (erregender Botenstoff). Glutamat wird u.a. zur Kennzeichnung mit Informationen belegter Synapsen des Hippocampus im Gehirn benötigt und ist daher ein wichtiger Neurotransmitter für Lernprozesse. Glutamat muss wegen seiner Toxizität zu GABA (Gamma Aminobuttersäure) als beruhigendem Neurotransmitter abgebaut werden, was nicht alle wegen einer vorhandenen Genvariante im abbauenden Gen GAD (Glutamat Decarboxylase) können. Für Betroffene eignet sich die direkte Einnahme von GABA.

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